Orakel
Frank Fietzek, 2008
Ca.30 mechanische Wesen (Roboter) befinden sich in leichter Bewegung, der gesamte Eindruck ist aber der eines gefundenen Ruhezustands. Die Wesen orientieren sich anhand von taktil empfindlichen Fühlern. Sie erkennen damit sowohl die Wände als auch Gegenstände in der Umgebung, z.B. andere Roboter. Untereinander können die einzelnen Wesen zusätzlich über sichtbare kleine Lichter kommunizieren, dies geschieht aber nur von Einzelwesen zu Einzelwesen, es gibt keine übergeordnete Kommunikationsstruktur. Ein Betrachter kann direkt mit der Hand eingreifen und damit das Verhalten der Wesen beeinflussen: Ausgehend von dieser Störung der Ordnung beginnt sich die Gruppe unruhig zu bewegen und jedes Wesen gibt dabei Laute von sich: ein einzelnes gemurmeltes JA oder NEIN. Ohne dass der Benutzer explizit eine Frage gestellt hätte, findet die gesamte Gruppe im Prozess der Selbstorganisation zu einer Antwort, ihrem akustisch geäußerten orakelhaften JA oder NEIN. Nach kurzer Zeit stellt sich erneut der Ausgangszustand ein.
Das "Orakel" wurde erstmals in der Ausstellung "Prototypen - Bionik und das Bild der Natur" in der Stiftung Brandenburger Tor Berlin von Mai bis September 2008 gezeigt.